Westerwälder Zeitung vom 01.04.1996
 
So bunt und farbenfroh wie der Frühling war auch das ansprechende Programm des Konzertes in der Westerburger Stadthalle

Klingender Blumenstrauß

Langanhaltender Beifall sorgte für zwei stimmungsvolle Zugaben

WESTERBURG. Einen Streifzug durch die verschiedensten Welten der Musik unternahm die Stadtkapelle Westerburg bei ihrem diesjährigen Frühlingskonzert in der Stadthalle Westerburg.
Mit herzlichem Applaus begrüßte das Publikum Reinhold Sedlacek, den Leiter der Stadtkapelle, und sein Orchester. Zu Beginn brachte ein zünftiger Marsch die zahlreichen Zuhörer schwungvoll in die richtige Stimmung.

Nach der Begrüßung durch den Posaunisten Rolf Altgeld zeigte die Ouvertüre "Banditenstreiche" von Franz von Suppé, daß die Kapelle mit Lautstärken variieren kann. Glücklicherweise beschränkte Sedlacek sich nicht nur auf die typische Militärmusik, sondern schon bald druchzogen auch moderne Farbtöne das Programm. Mit den orientalischen Klängen des Intermezzos "Auf einem persischen Markt" entführten die Musiker in die Welt von Tausendundeiner Nacht. Es folgte ein "Neapolitanisches Ständchen", über dessen überraschend unauffälligen Schluß das Publikum unwillkürlich schmunzeln mußte. Auch Rolf Altgeld hatte mit seinen locker-flockigen Kommentaren zu den einzelnen Stücken und Komponisten die Lacher ganz auf seiner Seite. Natürlich versäumte er es auch nicht, auf die neue CD der Stadtkapelle hinzuweisen. Vor der Pause wurde mit dem "Florentiner Marsch" noch einmal ein schönes Stück kaiserlich-königlicher Militärmusik präsentiert.

Viele nutzten die Unterbrechung, um sich mit Erfrischungen für die Höhepunkte des Konzerts zu stärken. "Signature" machte mit Fanfarenklängen und einer Temposteigerung, die in einen Rythmuswechsel mündete, einen aufbrausenden Anfang. Doch zu Recht wurde das Medley aus den bekannten Stücken des Musicals "Phantom of the opera" mit rhythmischem Applaus zum Publikumsliebling gekürt. Danach wurde mit "Clarinet Candy" ein Bonbon serviert. Die drei Klarinettensolisten, Heiko Kaiser, Ulf Steinebach und André Kaiser, spielten ihre virtuosen Läufe ganz souverän und locker. "Mame Medley" von Jerry Herman wiederum gehörte in eine ganz andere Sparte der Musik. Hier klangen Swingrhythmen und heiterer Dixieland an.

Nach einem Stück, bei dem sich alles um die Tonleiter drehte, kehrte das Programm mit einer Schnellpolka und einem Marsch wieder zur traditionellen Blasorchestermusik zurück und belohnte den langanhaltenden Applaus mit zwei bekannten Stücken, dem Bayrischen Defiliermarsch und dem Radetzkymarsch. Sabina Rack