Westerwälder Zeitung vom 03.04.2001
 
Dem Publikum nicht nur den Marsch geblasen

Stadtkapelle Westerburg bot in der Stadthalle eine hörenswerte Leistung - Günther Ferger und Dieter Wengenroth geehrt

WESTERBURG. Wenn die Stadtkapelle Westerburg zum Konzert ruft, kann sie mit einem vollen Haus rechnen. Zu Recht. Denn was die Musiker unter Leitung ihres Dirigenten Reinhold Sedlacek zu bieten haben, ist eine beachtliche orchestrale Leistung, die anzuhören Freude bereitet.

Mit einem Reigen vor allem rhythmisch geprägter Stücke wartete die Stadtkapelle in diesem Jahr auf. Was mit dem "Wolhynischen Marsch" schwungvoll begonnen wurde, fand mit dem Konzertmarsch "Arsenal" einen stimmigen Abschluss. Doch damit genug der Märsche (bis auf die Zugabe, wo der "Radetzkymarsch" sofort vom Publikum begeistert aufgenommen wurde): Statt dessen kamen unter anderem Musical- und Filmmelodien, der bekannte Strauß-Walzer "An der schönen blauen Donau" und die Ouvertüre zu "Bagatelle" (von Josef Rixner, die mehr als eine musikalische Kleinigkeit war) ins Programm. Es wurde in bewährter Weise von Rolf Altgeld moderiert.

Eine besondere Aufmerksamkeit verdiente der "Teufelstanz" (Joseph Hellmesberger), der mit seinen rasanten Tonfolgen von den Musikern bravourös dargeboten wurde. Glaubt man dieser tänzerischen Skizze, muss es ein unbändiges Vergnügen sein, als Teufelchen umherzuhüpfen.

Nicht nur bei diesem Stück zeigte sich das beachtliche Können der Stadtkapelle. Die Einsätze stimmten, die Vorgaben des Dirigenten wurden genau abgenommen, die Stücke dynamisch gestaltet. Solistische Einlagen standen nicht für sich allein da, sondern dienten dem musikalischen Gesamteindruck.

Auch wenn es bei der Stadtkapelle nicht Usus ist, das Konzert für Ehrungen zu nutzen, wie Vorsitzender Dr. Axel Wengenroth betonte, so wurde diesmal eine Ausnahme gemacht: Zu ehren galt es zwei "Urgesteine", die beide seit 1965 dem Vorstand angehörten: Günther Ferger wurde zum Ehrenvorsitzenden und Dieter Wengenroth zum Ehrenmitglied ernannt. Als Geschenk gab's für jeden eine Fanfare. Angela Baumeier