Westerwälder Zeitung vom 21.04.2011
 
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Konzert bot Gästen viele Überraschungen

Musik Stadtkapelle Westerburg begeisterte in allen Stilen

M Westerburg. Passend zum frühlingshaften Wetter lud die Stadtkapelle Westerburg zum jährlichen Frühjahrskonzert ein. Nach einem traditionellen Einstieg mit dem Marsch „Großherzog von Baden“ brachte das symphonische Blasorchester die Ouvertüre zur Operette „Orpheus in der Unterwelt“ von Jacques Offenbach und den „Second Waltz“ von Dimitri Shostakovitch zu Gehör.

Nach diesen locker und souverän gespielten Klassikern war es an der Zeit, dem gespannten Publikum zwei der jungen Solisten vorzustellen, die stellvertretend für die vielen Jugendlichen der Stadtkapelle ihr Können bewiesen. Kevin Menges erstaunte das Publikum mit dem virtuos vorgetragenen Solo für Eufonium „Großvaters Uhr“, und Vera Schui interpretierte gefühlvoll das Solo für Trompete „Andalucia – The Breeze and I“. Beide glänzten sowohl in der Höhe als auch in tiefen Lagen, überzeugten in empfindsam ausgespielten langsamen Passagen sowie in rasanten Läufen und Sprüngen.

Um dem Publikum einen kleinen Augenblick zum Luftholen zu lassen, erzählte Dr. Ine Schmale, die mit Dr. Axel Wengenroth durch das Programm führte, die Geschichte des Engländers Phaelias Fogg, der mit den zu seiner Zeit modernsten Verkehrsmitteln, Überseedampfern und Eisenbahnen, „In 80 Tagen um die Welt“ reiste. Das Stück aus der Feder von Otto M. Schwarz nahm die Zuhörer mit auf die einst von Jules Verne niedergeschriebene Reise.

Für den zweiten Teil hatte sich der Vorsitzende und Dirigent der Stadtkapelle, Maic Zimmermann, etwas Besonderes ausgedacht. Oft schon hatte man den Eindruck, dass die graue Uniform nicht zum farbenfrohen Spiel der Stadtkapelle passt. Nach der Pause wurde das Publikum von einer in schwarz mit leuchtend pinken Krawatten gekleideten Big Band, in der für diese Formation typischen parallelen Sitzordnung mit den dazu passenden Big-Band-Pulten erwartet. Gestartet wurde mit den Highlights der Glenn-Miller-Ära „Chattanooga Choo Choo“, „Moonlight Serenade“ und „Pennsylvania 6-5000“. Danach zeigten weitere Solisten, dass die Jugendlichen der Stadtkapelle auch die modernen Rhythmen beherrschen. Anne Pinkel, Theresa Held und Chantal Brado überzeugten mit „Funny Flutes“ davon, dass auch in einer Big Band eher selten eingesetzte Instrumente wie Querflöten zu Recht ihren Platz haben. Patrick Reinhard brachte dem Publikum die tiefen Lagen des Bariton-Saxofons in dem durch die Muppets Show bekannt gewordenen „Mah Na Mah Na“ näher. Ein Medley mit den bekanntesten Melodien aus dem Musical „Miss Saigon“ und Variationen über das Volkslied „Der Lindenbaum“ in allen Musikstilen, die dieses Konzertprogramm eventuell offen gelassen haben könnte, schlossen das Konzert ab.

Ohne Zugaben wurde die Stadtkapelle nicht entlassen. „In the Mood“, „Radetzky Marsch“ und „Alte Kameraden“ erfüllten auch die allerletzten Erwartungen des Publikums an ihre Stadtkapelle.

 
FK 2011